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Wahnsinn

 

Heute melde ich mich mal wieder und – wie immer – mit etlicher Verspätung. Sorry! 

Aber ich habe momentan das Gefühl, dass mein Leben gerade auf der Überholspur an mir vorbei läuft. Ein Geburtstag jagt den zweiten, den dritten, den vierten. Mein Terminkalender quillt seit Anfang des Jahres aus den Nähten. Kabarettveranstaltungen en masse (immer 3 Tage hintereinander), musikalische Events, Poetry-Slams, Seminare für diverse Veranstalter und, und, und….Das heißt im Klartext: die Besucher wollen gut, nein, bestens verköstigt werden. Und die Künstler? Ja, die sollen liebevoll umsorgt und gestreichelt werden. Na ja! So ganz stimmt das nicht, denn das Streicheln machen wir – der „beste Ehemann der Welt“ und ich – freiwillig.   Letztendlich wollen wir den Akteuren eine supertolle Wohlfühlatmosphäre schaffen.

 

Das hört sich an, wie Stöhnen auf höchstem Niveau und das ist es auch.

Denn verglichen mit diesen Terminen ist der „beste Ehemann der Welt“ immer noch die größte Herausforderung, der alte Sklaventreiber!

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich von meinen Kreuzstichbildern berichtet. Porträts von Popmusikern. Daran arbeite ich immer noch, wenn ich denn mal Zeit dafür finde. Und immer noch im Auftrag des „besten Ehemanns der Welt“ Die Wand, die aufgemotzt werden sollte, ist mittlerweile proppenvoll mit Bildern dekoriert. Neu streichen oder tapezieren brauchen wir diese schon nicht mehr. Ist sowieso kein Stückchen Wand mehr zu sehen. Aber mein lieber Ehemann läßt einfach nicht locker. Da hat er doch vor kurzem im Internet eine Uhr entdeckt. Ein tolles Stück, gefertigt aus einer Langspielplatte.  Die nächsten vier Tage habe ich dann damit zugebracht, eine alte „Hänsel und Gretel“ – Schallplatte mit Cuttermesser, Dremel und mit diversen anderen Werkzeugen zu bearbeiten und auch so eine Uhr herzustellen. Hat auch geklappt, jedoch mit mäßigem Erfolg wie ich finde. Nun hängt diese Beatles-Uhr an der anderen Wand und macht fleißig tick, tack, tick, tack.

 

Jetzt hatte ich eigentlich gedacht, ich könnte mal irgend etwas für mich arbeiten (eine Puppe stricken, ein Nähprojekt in Angriff nehmen oder einfach nur mal ein Buch lesen). Weit gefehlt. „Erare human est“ sagt der Lateiner (Irren ist menschlich). Denn der „beste Ehemann der Welt“ winkt schon wieder mit Computerausdrucken etlicher Popmusiker, die er gern als Stickbild hätte.  Neuerdings untermalt er seine Forderung noch mit Oldie-Musik vom CD-Player oder spielt Oldie-Videos auf dem Fernsehgerät ab. Diese musikalische Berieselung soll meine Kreativität födern. Ganz schön abgezockt, mein angeheiratetes Schlitzohr!

Hör mal, du „bester Ehemann der Welt“! Ich höre gern Oldie-Musik und ich sehe mir auch gern mal Oldie-Clips an. Aber ich mag auch „NEWIES“! Kannst Du nicht mal was Zeitgemäßes spielen? Sämtliche Musiker auf der CD, die da gerade dudelt, sind doch schon seit einer halben Ewigkeit tot?“

„Da geht mir doch ein Licht auf! Jetzt weiß ich auch, warum die CD „VERSCHIEDENE INTERPRETEN“ heißt“. Der“beste Ehemann der Welt“ grinst von einem Ohr zum anderen. Irgendwie schafft er es immer wieder, mich zum Schmunzeln zu bringen. Und auf diese Weise seine Wünsche durchzusetzen.

Darum habe ich für ihn Jim Morrison von den Doors gestickt.  „People are strange!“ Wie recht du doch hast, Jim!

Als Nachtrag zeige ich Euch noch ein paar Bilder. Und solltet Ihr Lust verspüren, auch mal zur Sticknadel zu greifen, dann findet Ihr im Anleitungsteil einige Computerausdrucke vom „besten Ehemann der Welt“. Von ganz easy bis kompliziert –  ist für jeden etwas dabei. Die Anleitungen sind nicht mit Zahlen oder Symbolen für die Farben versehen, wie es üblich ist, sondern man muss das Bild auszählen. Stich für Stich. Aber das schafft Ihr schon!

 

Bis demnächst!

Eure Anneliese